Abstract: |
Bei Frühgeborenen erfolgt die intestinale bakterielle Kolonisation verzögert, die Diversität der Darmflora ist reduziert, das Risiko, antibiotikaresistente Keime zu erwerben, sowie das Risiko einer intestinalen bakteriellen Translokation sind erhöht. Nosokomiale Infektionen, Infektionen durch antibiotikaresistente Keime, systemische Inflammationsreaktionen sowie die nekrotisierende Enterokolitis (NEK) treten häufiger als bei Reifgeborenen auf. Die vorhandenen Daten stützen die Hypothese, dass Probiotika den Nahrungsaufbau beschleunigen und sowohl die Morbidität als auch die Mortalität reduzieren. Diese Ergebnisse sind viel versprechend, bedürfen aber der Bestätigung in großen Studien. Unklar ist, welches Probiotikum besonders gut geeignet ist, welche Dosis optimal ist, wann und wie am besten mit der Verabreichung begonnen wird und ob ein einzelner Keim oder eine Kombination gegeben werden sollen. Die Sicherheit und Effizienz eines jeden Präparats müssen separat nachgewiesen werden. Zusammenfassend gibt es derzeit nicht genug Studiendaten, um Probiotika bei sehr kleinen Frühgeborenen in der klinischen Routine zu empfehlen. |